Seit einigen Wochen gibt es in der Stadt Amöneburg eine neue Straße mit dem Namen „Ferrarius-Montanus-Straße“ (Abzweig Kesselgasse). Der Namensgeber hieß eigentlich Johannes Eisermann und wurde 1484 oder 1485 in Amöneburg geboren. Er war der Gründungsrektor der 1527 eröffneten Marburger Universität. Dieses Amt hatte er noch mehrmals inne und gehörte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Universität in ihren Anfangsjahren. Für den bekannten hessischen Historiker Karl Demandt ist er „die überragende Persönlichkeit“ der Universität und der „eigentliche Begründer einer höheren Bildung in Hessen“. Er hatte der damaligen Sitte gemäß seinen Namen lateinisiert und nannte sich „Ferrarius Montanus“ (lateinisch ferrum=Eisen, montanus= der Berger).
Ferrarius Montanus war Professor an der juristischen Fakultät und veröffentlichte viele Schriften, die meisten in Latein, aber auch eine sehr interessante in Deutsch. Sie trägt den Titel „Von dem Gemeinen nutze…“, was nach heutigem Sprachgebrauch „Vom Gemeinwohl“ bedeutet.
Es war sicherlich eine gute Entscheidung des Magistrats, nach diesem bedeutenden Sohn der Stadt eine Straße zu benennen.
Diethelm Reinmüller
